14.8.2017 - Nassereit --> Auszeithaus Auders

Es ist Dienstag, hoher Marienfeiertag im katholischen Österreich, schönstes Wetter und die letzte kleine Etappe steht an. Der Tag beginnt mit dem traditionellen Frühstück der Region, Wurstsemmel und Filterkaffee, den die Wirtin immer direkt nachschenkt, sobald meine kleine Tasse leer ist. Neben Brigitte und Andrea sitzt noch ein holländisches Paar am Tisch und wir unterhalten uns überdieMöglichkeit, von Holland aus mit dem Fahrrad anzureisen. Und die Wirtin schenkt Kaffee nach. Ich überlege kurz, ob ich ihr anbieten soll, dass ich meinen Kaffee auch selbst einschenken kann,dannwird mir klar, dass es ihr weniger um den Service und viel mehr um das Gespräch geht. Also sind wir interressanter als Radio Holiday, die Ferienwelle von Ö3, immerhin. 

Die ersten Kilometer Richtung Imst fahr ich noch mit Andrea und Brigitte zusammen, dann habe ich Platten und lass die ziehen. Auf dem Weg nach Imst überhole ich eine 2PS Pferdekutsche, die der Kutscher mit Vollgalopp in der heißen Sonne den Berg hochrast. Beim Vorbeifahren schlage ich den Fahrgästen vor, mal mit den Pferden zu tauschen, aber die missverstehen mich und halten das für einen guten Witz. Ich muss mal an meiner Außenwirkung und Überzeugungskraft arbeiten...
In Imst haben sie in der Stadt Regenschirme aufgehängt. Warum, das erschließt sich mir auch im Nachhinein nicht wirklich. Vielleich ist ein aufgehängter Regenschirm an Mariä-Himmelfahrt der Garant für einen schönen Altweibersommer oder es gibt da eine traditionelle Regenschirmweihe oder ein lokaler Künstler hatte eine Imstpiration. Whatever. Ich durchschoss die Bezirkshauptstadt auf der Berzirkshauptstrasse direkt Richtung Pitztal. Überhaupt ist Imst reich an reichlich befahrenen Straßen. Auch beim ersten Anstieg ins Pitztal fühlte ich mich wie ein Feinstaubfilter. Ich nahm hinter Arzl die erste Mointainbikealternativroute nach Wenns und zum Auszeithaus Auders. Beim Schieben den Wanderweg rauf traf ich dann wieder auf Brigitte und Andrea. 
Beim Auszeithaus angekommen bekamen die beiden dann noch eine Hausführung von Franz, bevor sie mit ihrer Alpenleichtgepäcktour weiter machten.

Ich bin also am Ziel. Mehr zum Auszeithaus gibts hier. Nach etwa 970km, einigen Höhenmetern, Gepäck, das auch bis in den Orient gereicht hätte, Löchern in den Reifen, zwischenzeitlich sehr hohem Puls und Schweissverlust, ohne Wildschweinbegegnungen, einer leicht entzündeten Archillisehne links, immer noch mit zu viel Fett am Körper bin ich nun am Ziel und hänge erst mal ein paar Tage ab.

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